"Ich mache auf jeden Fall weiter!"

Jens Redlich im Interview

Aktuell läuft es sportlich ziemlich ordentlich bei TeBe. In der Liga hat man sich mit 3 Punkten Rückstand wieder in eine gute Ausgangslage für den Endspurt gebracht, aber auch im Berliner Pokal spielt die Mannschaft um den Einzug in den DFB-Pokal. Viele Fußballfreunde und Anhänger von Tennis Borussia Berlin dürfte dabei jedoch auch interessieren, wie es um die sportliche und finanzielle Zukunft der Veilchen ab der kommenden Saison aussieht. Wie steht es um das Engagement des aktuellen Vorstandsvorsitzenden Jens Redlich, wenn der Aufstieg in die Regionalliga nicht gelingen sollte.

Hierfür haben wir dem Vorstandschef einige Fragen gestellt, die er bereitwillig beantwortet hat:

TeBe hat recht früh den Vertrag mit Dennis Kutrieb und Sascha Schrödter verlängert und der Einzug ins Pokalfinale bestätigt diese Entscheidung. Auch einige Leistungsträger haben sich bereits jetzt verpflichtet, in der nächsten Saison weiter im Lila-Weißen Trikot aufzulaufen. Wie wichtig ist Kontinuität und Teamgefüge für eine gute sportliche Leistung?

Es ist absolut essenziell für das Team, harmonisch miteinander zu operieren. Daher ist es wichtig, dass man das Team zusammenwachsen lässt und mit wichtigen Schlüsselspielern, wie beispielsweise Franke, Göwecke, aber auch einem Tino Schmunck die Zusammenarbeit verlängert. Gleichzeitig ist es unerlässlich, die Jugend weiter zu fördern und den Verjüngungsprozess, den wir von Beginn an angestrebt und in dieser Saison intensiviert haben, weiter voranzutreiben. Nur durch die Kombination aus erfahrenen Spielern und einem guten Nachwuchs kann ein nachhaltiger Erfolg gewährleistet werden.

Wie weit ist die Kaderplanung zur neuen Saison fortgeschritten, plant man eher für die Ober- oder für die Regionalliga?

Die Kaderplanung zur neuen Saison 2019/2020 geschieht ligaunabhängig. Das bedeutet, dass wir sowohl in der Oberliga, als auch in der Regionalliga mit dem gleichen Kader planen. Wenn es die Oberliga wird, werden wir einen sehr starken Kader haben, der im Falle eines Aufstiegs genug Schlagkraft aufweisen soll, dass man sich hoffentlich von den Abstiegsplätzen fernhalten kann. Momentan liegt der Fokus natürlich auf der aktuellen Saison, hier werden wir alles für den Aufstieg in die Regionalliga geben.

Am 25. Mai steht TeBe im Pokalfinale des AOK-Landespokals und kämpft gegen Viktoria um den Pokalsieg, der gleichzeitig auch den Einzug in den DFB-Pokal bedeutet. Wie wichtig ist der Wettbewerb für TeBe und wie schätzt Du die Chancen der Veilchen im Finale ein?

In einem Pokalfinale sehe ich die Chancen bei 50:50. Es wird meines Erachtens sehr auf die Tagesform ankommen, d.h. triumphieren wird die Mannschaft, die ihre Leistung auf den Punkt abrufen kann. Unabhängig davon ist der Verein und die Vereinsführung bereits jetzt schon sehr stolz auf die Leistung der Mannschaft. Mit dem Erreichen des Finales ist dem Team etwas gelungen, was seit einer Dekade nicht mehr realisiert werden konnte. Die Jungs können somit ohne Druck und frei aufspielen. Dabei wird der unbedingte Wille zu siegen auch ein entscheidender Faktor sein. Der Einzug in den DFB-Pokal wäre die Krönung einer tollen Saison, mit der sich die Mannschaft für die harte Arbeit der Saison belohnen würde.

In der Liga ist der Kampf um die vorderen Plätze bei sieben verbleibenden Spieltagen weiterhin offen. Wie siehst Du den Ausgang der Meisterschaft und was macht Jens Redlich und die Crunch Fit GmbH, wenn der SV Lichtenberg 47 auch nach dem 08.06.2019 oben auf dem ersten Tabellenplatz thront?

Zuallererst sehe ich die Mannschaft aus Lichtenberg in der besseren Ausgangssituation, da sowohl der Punktevorsprung als auch das bessere Torverhältnis einen wichtigen Vorteil darstellen. Trotzdem ist die Mannschaft hungrig auf Titel und wir werden alles geben, im Pokal und in der Meisterschaft das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Am Ende wird das Team oben stehen, das es mehr verdient hat, denn mit 30 Spieltagen ist es ein fairer Wettbewerb – egal ob der Sieger letzten Endes Lichtenberg oder TeBe heißt. Wir sind überzeugt, dass es ein knappes Rennen geben wird, und dass sich die bessere Mannschaft durchsetzen wird. Auch hier kann die Mannschaft völlig befreit aufspielen, denn Crunch Fit wird auch in der nächsten Saison das Engagement unabhängig vom Ergebnis dieser Spielzeit aufrecht erhalten.

Im Falle eines Aufstieg in die Regionalliga braucht Tennis Borussia Berlin umfangreichere finanzielle Mittel, als dies in der Oberliga noch der Fall war. Wird Crunch Fit diese Mittel zur Verfügung stellen?

Losgelöst von der Verpflichtung Crunch Fits sind wir auf Suche nach einem neuen Hauptsponsor für den Verein, um das Finanzielle vom Sportlichen weiter zu entkoppeln. Allgemein brauchen wir in der Regionalliga tatsächlich nicht mehr finanzielle Mittel als in der Oberliga, denn der Kader wird auch in der Regionalliga konkurrenzfähig sein und die üblichen Kosten, überregional zu spielen, haben wir auch in der aktuellen Saison in einem ähnlichen Umfang. Teilweise ist es so, dass die Kosten für Auswärtsfahrten in der Regionalliga insgesamt etwas niedriger ausfallen, denn durch die vielen Berliner Vereine in der höheren Liga darf man sich sogar auf mehr Derbys freuen. Die Situation der Etatplanung ist daher jetzt bereits auf Kurs und soll durch einen weiteren Sponsor weiter verbessert werden, damit der Verein breiter aufgestellt wird. Wir denken, TeBe ist durch die Tradition und den Namen interessant für Firmen, die sich im Berliner Fußball engagieren wollen.

Die Anhänger der „Abteilung Aktive Fans“ haben dem Verein den Rücken gekehrt und es werden sogar Stimmen von einer Vereinsneugründung laut. Wie siehst Du die Sache?

Wer guten Fußball sehen möchte und wer TeBe unterstützen möchte, ist bei uns herzlich willkommen. Wir sind ein weltoffener Verein und gerade die Vielfalt ist unsere Stärke. Dies spiegelt sich von den Minis über die Jugend bis hin zu den beiden Herrenmannschaften wieder und trifft auf TeBe mehr zu, als auf jeden anderen Verein im Amateursportbereich. Zu der Thematik, dass ein Teilbereich der sogenannten aktiven Fans den Verein öffentlich in Misskredit zieht, trifft bei uns auf völliges Unverständnis, denn die Liebe zu einem Verein sollte nicht an einer oder mehreren Personen festgemacht werden. Unterm Strich geht es hier um Tennis Borussia Berlin und die Reputation dieses Vereins. Diese gilt es nach außen hin zu stärken und zu bewahren, damit der Verein sowohl im wirtschaftlichen als auch im sportlichen Bereich das volle Potenzial ausschöpfen kann. Aber nochmals: Im Mommsenstadion ist auch weiterhin jeder willkommen, der die 1. Mannschaft auf ihrem sportlichen Weg unterstützen möchte – dies sehe ich völlig entemotionalisiert.

Eine abschließende Frage: Wie ist Dein Tipp für das Oster-Auswärtsspiel gegen Hansa Rostock II?

Ich tippe natürlich auf einen Sieg unserer Veilchen, doch es wird eine sehr schwere Aufgabe in Rostock. Wir müssen jedem Gegner mit Demut und dem nötigen Respekt gegenübertreten, aber auch das Vertrauen in unsere Fähigkeiten haben und dabei den absoluten Willen, jedes Spiel gewinnen zu wollen. Wir sind zuversichtlich, die 3 Punkte nach Hause bringen zu können, denn alles andere ist für uns keine Option.

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