Gegründet wird der Club Français de Paris 1890, der Eintrag ins Vereinsregister erfolgt allerdings erst zwei Jahre später 1892. Wie bei TeBe rekrutiert sich die Gründergeneration aus den gehobenen Schulen der französischen Hauptstadt. In Frankreich wird wie in Deutschland während der Gründerjahre der Fußball überwiegend von „Ausländern“ gespielt, insbesondere von Engländern und Belgiern. Dagegen gründet sich der Club Français als Verein, der sich ausdrücklich an französische Spieler wendet. Man möchte den Sport den Landsleuten ans Herz legen.
Die in Schwarz-Rosa spielenden Pariser sind Teilnehmer der ersten in Frankreich ausgetragenen landesweiten Meisterschaft. 1894 dringen sie bis ins Halbfinale vor, verlieren dann aber gegen die White Rovers (Paris) in einem Match, das so aufregend, heiss umkämpft und ehrlich gewonnen war, wie man es nie gesehen hat. 3 zu 2 für die Pariser Exil-Briten, die lange Zeit als unschlagbar galten. Auch im Folgejahr treffen die Schwarz-Rosanen auf die White Rovers im Halbfinale — und verlieren wieder.
1896 wird in der französischen Meisterschaft das K.-o.-System durch ein Liga-System ersetzt. Der Club Français setzt sich gegen alle acht Konkurrenten durch und wird französischer Meister! Der Titel findet in Frankreich auch deshalb große Beachtung, weil alle Spieler Franzosen waren. Dass eine französische Mannschaft sich gegen ausnahmslos Exilantenmannschaften durchsetzen könne, war für unmöglich gehalten worden. 1899 weigern sich die Pariser zum Finale, das bislang in der Hauptstadt ausgespielt worden war, nach Le Havre zu reisen, so dass der Le Havre AC am grünen Tisch französischer Meister wird. Auch 1900 trifft der Club Français in der Meisterschaft wieder auf den Le Havre AC — und verliert (in Le Havre!).
Zur Olympiade 1900 wird der Club Français als offizieller Vertreter Frankreichs entsandt und erkämpft sich die Silbermedaille. (Allerdings waren neben den Franzosen nur eine englische und eine belgische Mannschaft angetreten.)
Der Club Français macht mehrfach in der Pariser Meisterschaft und im französichen Landespokal auf sich aufmerksam. In Paris kann er 1929 und 1930 den Titel erringen, der Pokal wird 1931 nach Hause gebracht.
Mit der Einführung des Profifußballs 1932 gehört der Club Français zu einer von 20 Liga-Mannschaften, gerät aber rasch in finanziell raue See. 1934 erfolgt der Abstieg. 1936 fusionieren die Schwarz-Rosanen mit dem FCA Dionysien zum FCA Dionysien-Club français.
Mit den lila-weißen Tennis Borussen aus Berlin verbindet den Club Français nicht nur eine Neigung zu ungewöhnlichen Farbkombinationen, ähnliche soziale Milieus der Gründergeneration oder ein gewisser Ruf, ewig Zweiter zu sein. Beide Mannschaften treffen als erste französische und deutsche Mannschaft nach dem Ersten Weltkrieg am 19. Oktober 1924 in Paris aufeinander und läuten mit diesem Fußballspiel auch das diplomatische Tauwetter zwischen den „Erzfeinden“ ein.