Fußball bizarr. Der Hamburger Torwart Blunk rettet auf dem Bauch liegend. Erfolgreich. Allein: es half alles nichts. Die Veilchen gingen als Sieger vom Platz. 4:0.
Die Hamburger Presse zürnte:
Die Freude über diesen hohen Sieg auf Seiten der Tennis-Borussen kann man verstehen, aber das Resultat entspricht in keiner Weise dem Stärkeverhältnis beider Mannschaften. Es muss zugegeben werden, dass Tennis Borussia in der jetzigen Form absolut zu der deutschen Extraklasse gehört. Doch die Hamburger haben blutige Rache geschworen und es wird noch sehr die Frage sein, ob die Berliner hier in Hamburg im Rückspiel einen nochmaligen Sieg erringen werden.
Hatten die Hamburger nicht nur sportliche Gründe, dem HSV die Fahrt seiner ersten Garde nach Berlin zu verübeln? Ausgetragen wurde das Match am 11. September 1925 — jenem Tag, an dem das Altonaer Volksparkstadion eingeweiht wurde. Die Weimarer Republik erholte sich eben erst von der Wirtschaftskrise des Jahres 1923. Die Sportvereine litten unter Mitgliederschwund und schlechter Zahlungsmoral. Eine der wenigen sicheren Einnahmequellen waren prominent besetzte „Privatspiele“, wie man das nannte. Und so zogen es die Verantwortlichen des Hamburger Sportverein vor, die lukrative Reise zu den Veilchen anzutreten, anstatt an der Einweihung des eigenen Stadions mitzuwirken. Bei schönem Sonnenschein fanden sich immerhin 7.000 bis 8.000 Berliner am wunderbar gelegenen Preußenplatz ein.