15.000 Zuschauer wollen das Spitzenspiel um die Führung in der Staffel B der Berliner Verbandsliga sehen. Minerva kombiniert gefällig, Tennis hingegen spielt gewohnt effektiv auf. Der erste stramme Abschluss, eine unhaltbare Bombe in Anschluss an einen Lattenschuss zappelt in Konny Patrzeks Veilchennetz. Dabei gingen die Pulse mehrerer T.B.-Anhänger auf fast 160, wie Vereinsarzt Adolf Wisotzki besorgt notiert. Wird er mehr zu tun bekommen, als ihm lieb ist? Für Entlastung nervöser Konstitutionen sorgt zunächst Herberger, der auf leichte Weise den Ausgleich erzielte. Normal wird der Puls der Zartfühlenden und Bedenkenträger aber erst, als Handschuhmacher durch zwei bildschöne Tore die Führung errang.
Hermann Lux, der Alt-Internationale, rackert Vorne wie Hinten. Ebenfalls glänzend: Veilchen-Torwart Patrzek, nur müsste er noch lernen, 11-Meter-Bälle zu halten. Doch der Anschluss für Minerva wird zur Makulatur, als Handschuhmacher den Hattrick durch eine Prachtleistung erzielt, wie man sie selten sah.
Nur die Alten Herren haben unter diesem Sieg zu leiden. Nicht gesundheitlich. Denn sie müssen zeitgleich gegen Union-Potsdam aufs Feld, und nicht wenige ihrer Spieler ziehen den Weg ins Poststadion vor: Weber, Karp, Siebert und Wisotzki, der Berichterstatter. Es lockt ja nicht nur das Spitzenspiel gegen Minerva. Im Rahmenprogramm des Fußballkampfes tritt die Boxabteilung an. Kaddatz, Gelhaar und Seelig boxen mittlerweile international und mausern sich zu wahren Publikumsmagneten im Berliner Sport. Es wundert also nicht, dass die Alten Herren vor Schwierigkeiten gestellt werden, eine gute Mannschaft nach Potsdam zu bekommen.
Aber dank der Liebenswürdigkeit unseres lieben Alfred Lesser und Max Berglas konnten wir mit Auto nach dort rutschen und trotz Ersatzeinstellung … einen schönen 6:1-Sieg herausholen.