Lokomotive TeBe

Das reguläre Verbandsspiel muss ausfallen, da Union 92 zum Wiederholungsspiel im Pokal abberufen ist. Kurzentschlossen fahren die Berliner zu einem Freundschaftspiel nach Leipzig zur Fortuna. Sie finden schlechte Bedingungen vor. Der Platz ist in einem miserablen Zustand. Dazu kommen orkanartige Böen. So wechselhaft wie das Wetter gestaltet sich das Spiel. Erste Minute: Leipzig geht in Führung. Wenige Sekunden später gleicht Herberger durch Foulelfmeter aus! Was für ein Auftakt! Danach der Führungstreffer durch Wiese. Handelfmeter für Leipzig. Wie sich die Szenen gleichen! Dann die erneute Führung für die Leipziger. Und wieder ist es Otto Wiese, der zum Ausgleich trifft. Endstand.

Es sind nur drei Wochen zum 25. Vereinsjubiläum. Jack Karp wagt in der Jubiläumsausgabe der Club-Nachrichten vom Berliner Tennis-Club-Borussia einen Rückblick — der mit Blick auf die Freunde, die im Ersten Weltkrieg fielen, trauernd ausfällt: „Das alles aber wurde gestoppt, als August 1914 alles zu den Fahnen eilte. Schwere Jahre voller Sorge um die unmittelbar Beteiligten, von denen viele gefallen sind, denken wir an Markus Schmidt, Alfred Kaiser, Hugo Sömmering und wie sie alle heißen die Lieben, die uns jäh entrissen wurden.

Doch auch das Kriegsende bringt kaum Frohes. Denn zwar sorgt das Bedürfnis nach Zerstreuung und Abwechslung für einen steten Zustrom ins Stadion, und auch die Mitgliederlisten des Vereins wachsen an. Doch die Gründungsmitglieder sind nicht recht glücklich mit der Entwicklung:

Mit zunehmender Mitgliederzahl schmolz der bis 1914 wirklich unzerstörbar scheinende innere Zusammenhang. Aus der großen Familie wurden Kliquen mit sich befehdenden Strömungen und Tendenzen, der Ruhm wuchs, doch das Herz wurde kühler. Die starke Würde ging verloren, zu klein war die Zahl derer, die das Feuer anfachten, das langsam und allmählich zu verlöschen drohte, zu klein die Zahl der Pioniere.

Als jedoch nach dem sportlichen Niedergang Anfang der 20er Jahre alte Vereinspioniere, Alfred Lesser, Aute Weber, Ulrich Rüdiger, Richard Böhme, Theo Sachs, Julius Guth, erneut als „Heizer der lila-weißen Lokomotive“ die Geschicke des Vereins in ihre Hände nahmen, gelang es ihnen, die Niedergang zu stoppen.

… und siehe, aus der Asche stieg verjüngt ein Phönix neu hervor.

Zwei der ersten Vereine Berlins und Mitteldeutschlands zeigt unser Bild während eines lebhaften Treffens: Tennis-Borussia-Berlin und Fortuna Leipzig. Die Berliner sind bekannt für einen technisch hervorragenden Fußball; wenn sie auch in Meisterschaftsspielen kein Glück hatten, so waren ihre Erfolge gegen internationale Gegner doch hervorragend. Das Gleiche gilt von dem Leipziger Verein. Beide spielen jedenfalls eine musterhafte Technik. Das beweist auch die lebhafte Szene vor dem Tor, die alle Spieler in höchster Spannung zeigt, wie sie teils durch Hochsprung den Ball zu erreichen suchen, teils durch Angehen des Gegners diesen am Erfolg verhindern wollen. Bild: Erdal-Kwak-Serienbild, Serie 4, Bild 4, 13. März 1927: TeBe vs. Fortuna Leipzig 3:3. Quelle: Archiv Buschbom.

Zwei der ersten Vereine Berlins und Mitteldeutschlands zeigt unser Bild während eines lebhaften Treffens: Tennis-Borussia-Berlin und Fortuna Leipzig. Die Berliner sind bekannt für einen technisch hervorragenden Fußball; wenn sie auch in Meisterschaftsspielen kein Glück hatten, so waren ihre Erfolge gegen internationale Gegner doch hervorragend. Das Gleiche gilt von dem Leipziger Verein. Beide spielen jedenfalls eine musterhafte Technik. Das beweist auch die lebhafte Szene vor dem Tor, die alle Spieler in höchster Spannung zeigt, wie sie teils durch Hochsprung den Ball zu erreichen suchen, teils durch Angehen des Gegners diesen am Erfolg verhindern wollen. Bild: Erdal-Kwak-Serienbild, Serie 4, Bild 4, 13. März 1927: TeBe vs. Fortuna Leipzig 3:3. Quelle: Archiv Buschbom.