Tennis

Neben dem Tischtennis gehört das Tennis zum Gründungssport von 1902 der Tennis Borussia.

Tennis Borussia wurde 1902 unter dem Namen Berliner Tennis- und Ping-Pong-Gesellschaft gegründet. Die 15 bis 20 Mitglieder des Gründungssjahres gingen dem Tennissport zunächst auf einem Gelände in der Hufelandstraße im Friedrichshain nach, das gegen Ende der Spielzeit bebaut wurde. Weil man sich nicht in der Lage sah, Ping Pong auch in der Winterzeit zu betreiben, benannte sich der junge Verein im Winter 1902/03 in Berliner Tennis-Club Borussia um. Der Verein gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Berliner Lawn-Tennis Verbandes, dessen erstes Verbandsspiel TeBe gegen den Lichterfelder Tennis-Club 1906 im Jahr 1908 austrug.

Im April 1903 mietete der Verein zwei Plätze auf der Westeisbahn direkt am Bahnhof Zoo; einige Umzüge später ging man vor stimmiger Kulisse auf drei Plätzen im Schlosspark Niederschönhausen dem weißen Sport nach (von 1912 bis 1945). Tennis spielende Borussinnen und Borussen konnten einige Erfolge verbuchen. Zu nennen ist die Nummer 1 der deutschen Rangliste von 1928 bis 1932, Daniel Prenn, der 1927 in der Herrenmannschaft der Tennis Borussia den Schläger in die Hand nahm. Prenn wechselte später zum Lawn-Tennis-Turnier-Club Rot-Weiß Berlin.

Zu nennen ist aber insbesondere die Deutsche Meisterin im Dameneinzel von 1925, Nelly Neppach. Nelly und ihre Dauer-Konkurrentin Ilse Friedleben (Frankfurt) waren die ersten echten weiblichen Stars in der deutschen Sportgeschichte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gelang es den Veilchen nicht, passende Plätze für den Tennissport zu finden. Erst auf Initiative Hans Rosenthals wurde 1967 wieder eine Tennis-Abteilung im Verein ins Leben gerufen, die sich nach finanziellen Querelen 1980 vom Club trennte und als Tennis-Verein TeBe e. V. ausgründete.

Geschichten zu Tennis

An der Spandauer Brücke 13

Am 9. April 1902 wurde Tennis Borussia gegründet

Mittwoch, 9. April 1902. Reichskanzler von Bülow reist über Venedig nach Wien, um den Dreibund zu erneuern. Auf den Berliner Straßen herrscht die Tollwut, die Behörden diskutieren ein generelles Hundeverbot, und Professor Peter Austen macht sich über die Abfallverwertung Gedanken, „[ü]berhaupt schlummern in den Abfällen der Großstädte Riesenschätze, die nur der Hebung harren.“ [...]

Schweren Herzens

Am 11. April 2013 jährt sich der „Austritt“ der jüdischen Mitglieder zum 80ten Mal. Tennis Borussia nimmt dies zum Anlass, allen zu gedenken, die von den Nazis verfolgt, terrorisiert und ermordet wurden.

26. Dezember 1932. An Tennisclub Borussia. Lietzenburgerstr. 36. Sehr geehrter Herr Präsident, beginnt Arnold Schönberg einen Brief, der ihm außerordentlich schwer fällt. [...]

„Oh Hans!“

Wenn hart und ritterlich der Hanne gegen Hanne ringt
Und wenn das Vierzigtausend in Extase bringt,
Was heißt da Sieg, was Niederlage –
Das sind des Fußballs Feiertage.

Hanne gegen Hanne. Verteidigung gegen Sturm. Brunke gegen Sobek. TeBe gegen Hertha. Kein anderer personifiziert in den Goldenen Zwanzigern die Veilchen wie Hans Brunke. [...]

„Oh, Brother, Can You Kill That Nazi? “

The Battle of the Maxes – Baer gegen Schmeling am 8. Juni 1933, und was TeBe damit zu tun hatte

Der unbekannte Fotoredakteur machte aus seinem Herzen keine Mördergrube. „HAIL HITLER!“, ist als zynischer Kommentar wütend auf den Presseabzug des Fotos vom Kampf Baer gegen Schmeling am 8. [...]

Eine mutige Frau

Die Tennis Borussin Nelly Neppach war deutsche Meisterin im Damentennis von 1925.  Im Mai 1933 ging sie in den Freitod.

In der Nacht vom Sonntag, den 7. Mai 1933, auf Montag, den 8. Mai, nahm sich Nelly Neppach im Alter von 34 Jahren mit Veronal und Gas das Leben. [...]