Tennis Borussia Berlin erhält Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage

Tennis Borussia wird ausgezeichnet: Der Zentralrat der Juden in Deutschland verleiht TeBe den diesjährigen Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage. Prämiert wird, so der Zentralrat, unser „lange währendes, außergewöhnlich großes Engagement gegen Homophobie, Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus“.

Konkreter Anlass für die Auszeichnung ist unser Einsatz für den Fonds „CURA“ für Opfer rechter Gewalt. Zu Beginn der Saison 2021/22 wollten wir dem Fonds die Werbefläche auf unserer Trikotbrust zur Verfügung stellen, erhielten dafür jedoch keine Genehmigung. Die Debatte um das Verbot mündete aber in einer Änderung der Spielordnung des Nordostdeutschen Fußballverbands. Seitdem ist Trikotwerbung gestattet, die diskriminierenden oder verfassungsfeindlichen Bestrebungen entgegenwirkt.

Mit einer zweifachen Preisverleihung am 3. Juli in Berlin ehrt der Zentralrat der Juden in Deutschland neben TeBe auch die bundesweite Initiative „Omas gegen Rechts“, die bereits 2020 ausgezeichnet wurde.

Zu den Preisträgern erklärt der Präsident des Zentralrats der Juden, Dr. Josef Schuster: „Über die schwierige außenpolitische Sicherheitslage dürfen die problematischen gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland nicht aus dem Blick geraten. Eine wachsende rechtsextreme Szene, die über das Querdenker-Milieu bis in die Mitte der Gesellschaft reicht, trägt zu einer erheblichen Radikalisierung bei. Die steigende Zahl antisemitischer Straftaten spricht für sich. Wir brauchen eine wache Zivilgesellschaft, die sich mutig den Feinden der Demokratie entgegenstellt. Die Preisträger sind für uns alle Vorbilder.“

TeBe-Vorstandsmitglied Tobias Schulze sagt: „Wir sind überwältigt: Zumindest neben dem Platz könnten wir uns keinen schöneren Titel als den Paul-Spiegel-Preis vorstellen. Mit unserem gesellschaftspolitischen Engagement treffen wir als Fußballverein immer wieder auch auf Widerstände. Umso besser tut es, wenn der Einsatz erfolgreich ist oder wie jetzt durch eine Institution wie den Zentralrat der Juden in Deutschland honoriert wird. Unser Dank geht an die TeBe-Mitglieder: Auf ihre klare Haltung sind wir heute besonders stolz.“

Sarah Haupenthal vom Opferfonds CURA über die Auszeichnung für Tennis Borussia: „Wir freuen uns sehr, dass die wichtige gesellschaftliche Bedeutung anerkannt wird, die die Änderung der Spielordnung hat. Dass das Engagement im Stadion gegen Rassismus, Homophobie und andere menschenverachtende Einstellungen und Verhaltensweisen nicht weiter diffamiert wird in den Ligen des NOFV, ist vor allem ein Sieg für Betroffene.“

Der Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage wird seit 2009 vom Zentralrat der Juden in Deutschland in Erinnerung an seinen früheren Präsidenten Paul Spiegel sel. A. und dessen unermüdliches Engagement gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus sowie für eine starke Bürgergesellschaft vergeben. 2018 erhielt der niedersächsische Pastor Wilfried Manneke die Auszeichnung. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

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