Erstmal hinten sicher stehen
Felix Krüger im Gespräch mit Daniel Gottlieb
Felix Krüger: Hallo Daniel, Du hast ja bereits in der Hinrunde gute Leistungen gezeigt, aber nach der Winterpause war noch einmal ein deutlicher Fortschritt zu erkennen. Kannst du erklären, wie es dazu kommt?
Daniel Gottlieb: Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich mich gleich am Anfang der Saison verletzt hatte und deshalb die Vorbereitung nicht mitmachen konnte. Da fehlt einem dann einfach oft der letzte Tick Spritzigkeit. Im Winter habe dann die Vorbereitung komplett absolvieren können und davon profitiere ich jetzt.
Kann es auch damit etwas zu tun haben, dass du dich auf der zentralen Abwehrposition, auf der du zuletzt immer gespielt hast, wohler fühlst?
Das sowieso. In der Innenverteidigung zu spielen, liegt mir ohnehin mehr als die Außenposition.
Können die kommenden englischen Wochen mit vielen Nachholspielen und den Pokalterminen zu einem Problem werden?
Nein, warum denn? Der Trainer stimmt die Einheiten auf die Belastungen ab, so dass wir da einen guten Rhythmus haben. Und auch vom Kopf her werden wir kein Problem kriegen, weil alle gut mitziehen.
Du hast schon einmal den DFB-Länderpokal gewonnen. Einige Zuschauer werden diesen Wettbewerb nicht kennen. Worum handelt es sich dabei?
Das ist ein Turnier mit den Auswahlmannschaften der Landesverbände, die alle gegeneinander antreten. Ich habe den Pokal damals mit der Berliner Auswahl in Duisburg gewonnen, im jüngeren A-Jugend-Jahrgang. Wir waren die beste Landesauswahl in Deutschland.
Damals hast du noch bei den Füchsen gespielt?
Ja. Ich habe dort zwei Jahre A-Jugend gespielt, weil ich aus der B vorzeitig hochgeholt worden bin und dann noch ein Jahr hier, das ja auch recht erfolgreich war. Mit der TeBe-Jugend habe ich letztes Jahr den Berliner Pokal gegen Hertha geholt. Ich muss ohnehin sagen, dass es eine gute Entscheidung war, zu TeBe zu wechseln. Ich habe viel gelernt und mich wirklich weiter entwickelt.
Woher hast du eigentlich deinen Spitznamen? Hat das etwas mit Raumschiff Enterprise zu tun?
Nein, überhaupt nicht. Eher mit Basketball. in der D-Jugend haben wir mal mit unserem Trainer Basketball gespielt und da bin ich mal so die Wand hochgelaufen und habe einen Dunking gemacht. Das hat mir dann den Spitznamen eingebracht – nach Scottie Pippen, einem bekannten Basketballspieler. Vielleicht hat es auch ein bisschen mit meinem Nachnamen zu tun, weil ich früher auch manchmal Gotti genannt wurde, das klingt ja so ähnlich. Oder Mauri, das war auch ein Spitzname von mir.
Aber nicht wegen Maurizio Gaudino – oder?!?
Nein, weil meine Mutter aus Mauritius kommt.
Dann hat dein Lieblingsgericht sicher auch etwas mit Mauritius zu tun…
Genau. Also pouleta ist Kreolisch und heißt Hähnchen. Und Lianana ist etwas Indonesisches. Ich habe nämlich einen eingeheirateten Onkel aus Indonesien. Er und meine Tante kochen das manchmal, aber auch meine Mutter. Das ist Hähnchen mit Ananas und süß-saurer Soße und natürlich Reis. Sehr lecker. Ein anderes Lieblingsessen von mir heißt so ähnlich wie boule rinversé, aber da bin ich mir bei der kreolischen Schreibweise nicht sicher. Da nimmt da kommen nacheinander Ei, Hähnchen und Champignons oder auch noch andere Sachen und eine chinesische Soße in eine kleine Schüssel. Zum Schluss kommt Reis darauf und wenn es fertig ist, dreht man die Schüssel um. Ich glaube aber, auch das ist kein rein kreolisches Gericht. Bei uns in der Küche kommen halt viele Einflüsse zusammen.
Das klingt zumindest alles sehr lecker. Zum Schluss aber noch einmal zum Fußball: Schenkst du den Fans, auch wenn du Abwehrspieler bist, in dieser Saison noch ein Tor?
Na, von mir aus gerne, ich will es versuchen. Aber am wichtigsten ist mir natürlich, dass wir hinten sicher stehen und ich dazu beitrage, dass wir möglichst kein Tor kassieren. Wenn mir das am Sonntag auch gegen meinen alten Verein gelingt, bin ich schon zufrieden.
Vielen Dank für das Gespräch, Daniel.






