Mit Leib und Seele "Nummer 6"

Felix Krüger im Gespräch mit Sascha Köttig

Felix Krüger: Hallo Sascha, du bist erst in der vorigen Saison von der A-Jugend in den Männerbereich gekommen und hast dich mittlerweile bei uns zum Stammspieler in der Oberliga gemausert. Ist das tatsächlich so eine große Umstellung, wie oft gesagt wird?

Sascha Köttig: Ja, das ist wirklich kein einfacher Weg, es ist schon eine riesige Umstellung. Zum Beispiel in Sachen Tempo oder was das Körperliche angeht, das ist schon ein Unterschied, wenn man vorher immer nur mit Gleichaltrigen zusammen gespielt hat – da ist der Oberligafußball dann schon eine ganz neue Erfahrung. Und die Schiedsrichter pfeifen auch ganz anders: Bei den Männern wird schon einiges durchgehen gelassen, wo in der Jugend sofort abgepfiffen wird. Auch darauf muss man sich erst einstellen.

Ist aber gerade der letzte Punkt nicht eher schlecht für den Übergang junger Spieler in den Männerbereich? In der Junioren-Bundesliga spielen ja nun auch keine Freizeitsportler, sondern durchweg Talente, die normalerweise auch ihren Weg in einer der oberen Männerligen machen sollten, andererseits kann man immer wieder beobachten, wie junge Spieler offenbar einfach nicht damit klar kommen, dass es in der Oberliga oft ganz ordentlich auf die Knochen gibt…

Da ist sicher etwas dran. Der Übergang würde dem einen oder anderen vielleicht etwas leichter fallen, wenn hier die Unterschiede nicht so groß wären.

Welche Tipps kannst du als einer, der sich nun durchgesetzt hat, unseren diesjährigen „Frischlingen“ geben?

Man braucht auf alle Fälle viel Disziplin. Außerdem sollte man unbedingt auf die Tipps und Ratschläge der Älteren hören – damit meine ich jetzt aber nicht mich, sondern Spieler wie zum Beispiel Dejan Raickovic, von dem ich in der letzten Saison viel lernen konnte. Wenn solche „alten Hasen“ etwas von ihrer Erfahrung weiter geben, dann sollte man das unbedingt dankbar aufnehmen. Außerdem sollte man den Glauben an sich nicht verlieren, auch wenn es mal nicht perfekt läuft und nicht ungeduldig werden.

Du bist bei uns im defensiven Mittelfeld Zuhause. Was gefällt dir an dieser Position und hast du dort schon immer gespielt?

Ja, ich war schon immer eine „Nummer 6“, spiele seit der Jugend im defensiven Mittelfeld. Ich mag an der Position, dass man das Spiel vor sich hat, von hinten kommen kann.

Was machst du beruflich?

Ich möchte BWL studieren und habe mich an den Berliner Universitäten beworben. Leider hat es bis jetzt noch nicht mit einem Studienplatz geklappt.

Hast du konkrete berufliche Pläne in dieser Richtung?

Nein, mittelfristig möchte ich mich schon vorrangig auf den Fußball konzentrieren und es wäre toll, höherklassig zu spielen und davon leben zu können. Aber ich möchte mir zunächst einmal mit dieser Ausbildung ein zweites Standbein aufbauen.

Bei TeBe läuft es – ähnlich wie bei deinem Lieblingsverein Real – nicht so gut, wie vor der Saison von der Öffentlichkeit erwartet und von den eigenen Anhängern erhofft…

Na klar, wir sind mit der Niederlage im Ludwigsfelde gleich schlecht gestartet und standen somit von Anfang an mit dem Rücken zur Wand. Die Mannschaft ist sicher besser, als der aktuelle Tabellenstand das aussagt, aber aktuell stehen wir nun mal unten drin und müssen ganz schnell anfangen, wieder zu gewinnen. Sonst stecken wir im Abstiegskampf – auch wenn das hart klingt und manch einer es nicht gerne hören wird. Andererseits halte ich das Saisonziel, eine Platzierung unter den ersten sechs zu erreichen, nach wie vor für absolut realistisch. Wir haben gegen Union gepunktet und gegen Babelsberg auch nicht so schlecht gespielt, wie das Ergebnis es aussagt. Wir haben in dieser Saison schon zu viele Gegentore durch Standardsituation hinnehmen müssen und daher Punkte abgeben müssen, obwohl wir spielerisch nicht schlechter waren.

Vielen Dank für das Gespräch, Sascha.

Follow TeBe...

tebe@facebook tebe@instagram tebe@bluesky tebe@youtube

Come As You Are