Ein Fehlgriff und ein Fehlpfiff kosten einen Punkt

Tennis Borussia - Werder Bremen 0:1 (0:0)

Nach der deutlichen Aufwärtstendenz der vergangenen Wochen sollte und musste beim gestrigen Heimspiel gegen Werder Bremen eine klare Reaktion des Teams auf die desolate Vorstellung bei Turbine Potsdam erfolgen – so die Vorgaben und Erwartungen der Mannschaftsführung. Auch wenn Bremen sicher etwas mehr vom Spiel und insgesamt mehr Ballbesitz hatte, so ließen die Borussinnen die Offensive der Hanseatinnen kaum zum Zuge kommen und konnten fast über das gesamte Spiel akute Gefahr von ihrem Tor fernhalten.

Die in etwas ungewohntem Lila-Schwarz aufdribbelnden Veilchenladys standen defensiv kompakt und gut gestaffelt. Was sie vermissen ließen waren offensive Akzente, mit denen sie Bremen ernsthaft hätten gefährden können – und das, obwohl die Gäste vor allem auf ihrer rechter Abwehrseite nicht gerade stark besetzt waren. So ging es ohne viel Sehens- und Erwähnenswertes torlos in die Pause.

Direkt nach Wiederanpfiff ergab sich ein wenig überraschend eine tolle Möglichkeit, in Führung zu gehen, als Lindner – die mal wieder ein gutes Spiel ablieferte – im Strafraum angespielt leider etwas überhastet abschließen wollte, so den Ball nicht voll traf und dieser letztlich problemlos von der Bremer Schlussfrau gehalten werden konnte. Hier wäre, wenngleich sicher ein wenig glücklich, durchaus die Führung möglich gewesen. Es folgten die besten 15 Minuten der Bremerinnen, zugleich unsere schwächste, vor allem unkonzentrierteste Phase des Spiels. Es gelang uns jedoch, diese Schwächeperiode ungeschadet zu überstehen, und der Druck ebbte wieder etwas ab. Nach etwas mehr als einer Stunde schienen sich alle auf dem Platz mit dem torlosen Remis abgefunden zu haben, vor allem TeBe hätte sicher mit dem Punkt gut leben können. Doch dann rollte ein verunglückter, viel zu steiler Pass der Bremerinnen auf das Gehäuse der Lilaweißen zu, eine Werder-Spielerin verfolgte diesen an sich aussichtlosen Ball eher lustlos, hatte sie sich wohl bereits damit abgefunden, daß die herauseilende Prusas ihr den Ball an der Strafraumgrenze mühelos wegschnappen würde. Doch dann griff zur Verwunderung aller Prusas neben den kurz vor ihr aufspringenden Ball und dieser rollte weiter Richtung Tor – die Bremer Stürmerin schaltete schnell und erlief sich den Ball. Aus Nahdistanz schob sie neben der ins Tor geeilten Müller und der heranfliegenden Prusas zum Führungstreffer ein.

Nachdem die kurze Schockphase überwunden war, stellte TeBe taktisch um und öffnete etwas mehr, was hinten etwas anfälliger machte und so kaum über ein ganzes Spiel zu bewerkstelligen wäre, aber es brachte ein wenig mehr Druck nach vorn, der sich durch die ein oder andere Chance bemerkbar machte. Schließlich gelang es Hoppe, nachdem sie mustergültig von Heß angespielt worden war, den Ball aus gut zehn Metern im Gehäuse zu versenken! Leider hob die Schiedsrichterassistentin, wohl zu Unrecht, ihre Fahne. Sie hatte offenbar im Gewühl des Bremer Strafraums den Überblick verloren und war so nicht in der Lage aktives, passives oder eben gar kein Abseits zu unterscheiden – wenngleich Hoppe von so weit außerhalb des 16ers eingelaufen kam, daß es hier hätte keinerlei Zweifel geben dürfen. Somit hat TeBe zum dritten Mal innerhalb der letzten fünf Spiele in praktisch letzter Minute wertvolle Punkte liegen lassen – zweimal davon leider durch zumindest zweifelhafte Entscheidungen der Unparteiischen. Bleibt zu hoffen, dass das Soll in dieser Hinsicht damit erfüllt ist und Fortuna den Veilchenladys nach der Winterpause wieder ein wenig mehr Zuneigung schenkt. Doch zuvor muss das Team noch zum Abschluß des Jahres, so der Wettergott will, am kommenden Sonntag nach Hamburg – vielleicht kann dort ja der heute an die Küste verlorene Punkt zurückerobert werden…

O.R.

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