„Hänschens“ Achtzigster
Am heutigen Sonnabend wäre Hans Rosenthal, der populäre Radiomoderator und TV-Showmaster sowie ehemalige Präsident von Tennis Borussia, achtzig Jahre alt geworden.
Rosenthal, einer liberalen jüdischen Familie entstammend, hatte die letzten Monate der Naziherrschaft in verschiedenen Verstecken in und um Berlin unentdeckt überlebt – im Gegensatz zu seinem jüngeren Bruder Gert, der im Alter von zehn Jahren nach Riga deportiert wurde, wo sich seine Spur verliert. Nach dem Krieg begann Rosenthal seine Medienkarriere zunächst beim Berliner Rundfunk, ging bald zum RIAS, wo er u.a. als Aufnahmeleiter und Regisseur der Kabarettsendung ‚Der Insulaner’ wirkte und mit ‚Wer fragt, gewinnt’ erstmals mit einem eigenen Format an die Öffentlichkeit trat. Mehr als 1000 Mal war der spätere RIAS-Unterhaltungs-Chef mit ‚Das klingende Sonntagsrätsel’ auf Sendung. Bis heute unvergessen und ins kollektive Gedächtnis der Deutschen eingebrannt sind seine Auftritte als ‚springender Showmaster’ in der TV-Quiz-Sendung ‚Dalli Dalli’ zu den Worten: „Sie sind der Meinung, das war…spitze!“
Gemeinsam mit anderen Berliner Prominenten wie den Kabarettisten Wolfgang Gruner und Wolfgang Neuß gründete Hans Rosenthal 1950 eine Fußballmannschaft, die sich bald dem Verein Tennis Borussia anschloss und als ‚TeBe-Prominenten-Elf’ für wohltätige Zwecke antrat und noch heute tut. Nach dem frühen Tode Rosenthals nahm die Mannschaft den Namen ihres Mitbegründers an und firmiert heute als Hans-Rosenthal-Team. Im Jahre 1965 schließlich stellte sich Rosenthal auch als Vereinspräsident zur Verfügung und führte TeBe in die Aufstiegsrunde zur Bundesliga, die im Gegensatz zum normalen Punktspielbetrieb im Olympiastadion ausgetragen wurde. Besonderes Vergnügen bereitete es ihm hierbei, zu diesem Anlass in der ehemaligen ‚Führerloge’ Platz zu nehmen, wie er in seiner 1980 erschienen Autobiografie ‚Zwei Leben in Deutschland’ schreibt: „Der (Hitler) würde sich im Grabe umdrehen, wenn er wüsste, dass auf seinem Platz der kleine Hans Rosenthal sitzt“.
Nicht nur bei Tennis Borussia, auch im Zentralrat der Juden in Deutschland und der Jüdischen Gemeinde zu Berlin bekleidete Rosenthal verschiedene Ehrenämter. 1972 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen, darüber hinaus wurde er mit einer Vielzahl von Jury- und Publikumspreisen bedacht (u.a. Bambi, Goldenes Mikrofon).
Hans Rosenthal verstarb am 7. Februar 1987 in Berlin. Der Verein Tennis Borussia wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.






