Last-minute-Remis und weiter ungeschlagen

Victoria Gersten - TeBe 1:1 (1:0)

Durch ein spätes Tor von Jessica Brückner bleiben die Veilchenladies auch nach dem 4. Spieltag der 2. Bundesliga ungeschlagen. Bei der Auswärtspartie gegen Victoria Gersten erzielte die Mannschaftsführerin eine Minute vor Spielende den Ausgleichstreffer. Zuvor hatte Sarah Schneider den Gastgeber in Führung gebracht. Aufgrund des Spielverlaufs verdienten sich die Veilchen jedoch den Ausgleich.

Jedoch hätte sich TeBe nicht beschweren dürfen, wenn sie bereits früh deutlich im Rückstand gewesen wären. In den ersten 20 Minuten offenbarten die Veilchen besonders in der Defensive größere Nachlässigkeiten. So glückte Sarah Schneider bereits nach fünf Minuten die Führung. Nach missglückter Abseitsfalle stand sie frei vor Kerstin Prusas. Die TeBe-Keeperin blieb zwar lange stehen, hatte gegen den plazierten Flachschuss aber keine Chance.
Auch nach dem 1:0 rollte der Ball nur in eine Richtung. Prusas musste gegen Antje Heitmann (12.) und Martina Fennen (14.) in höchster Not retten. In beiden Situationen waren die Victoria-Spielen alleine vor dem Tor aufgetaucht. TeBe stand nicht nur in diesen Szenen unsortiert. Die Zuordnung stimmt nicht. Weder im Zentrum noch auf den Außen konnten die Vorstöße der Gastgeberinnen gestoppt werden. Zudem entwickelten sich immer wieder aus schlechtem Stellungsspiel zum Ball Gefahr für das Berliner Tor.
Nach 20 Minuten fing sich TeBe jedoch allmählich und fand langsam ins Spiel. Anna-Sophie Fechner gab aus 18 Metern den ersten guten Torschuss ab (20.). Das Geschehen verlagerte sich mehr Richtung Gerstener Tor, auch wenn die Berliner noch nicht ihr flüssiges Kombinationsspiel aufzogen. Die Fehlpassquote verhinderte klare Torchancen. Holzhaus hatte vor der Pause noch eine Möglichkeit, ihr Flachschuss nach Ablage von Brückner strich am langen Pfosten vorbei (38.).
Nach Wiederanpfiff steigerten sich die Borussinen. Die Partie wurde offener und auch Gersten geriet unter Druck, blieb aber bei Kontern stehts gefährlich. Chancen gab es nun auf beiden Seiten. Kerstin Straka trat fünf Meter vor dem Tor über den Ball (51), Fennen scheiterte mit einem Kopfball an Prusas (52.). Je länger die Partie dauerte, desto mehr drängte TeBe auf den Ausgleich. Im Aufbau glückten nun auch hin und wieder schöne Spielzüge, doch im Abschluss fehlte das Quentchen Glück. Fechner erlief sich gegen Katrin Freckmann das Leder, zog aber flach vorbei. Der Ausgleich wollte nicht gelingen.
Gegen Spielende mussten die Gäste natürlich hinten aufmachen. Es entwickelte sich eine offener Schlagabtausch. Schreiber gewann das Laufduell gegen Katharina Stassen, zog aber drüber (78.).Jana Teodoridis, heute bestes Spielerin bei TeBe, schlug, wie schon zuvor Straka, wenige Metern vor dem Kasten ein Luftloch (79.). Bei einem Freistoß von Brückner und dem nachfolgenden Kopfball durch die unbedrängte Senem Özer hatte der Berliner Anhang schon den Torschrei auf den Lippen. Doch Vera Oude-Wesselink fischte den Ball mit einer hervorragenden Glanzparade das Leder noch aus dem Winkel (81.). Auf der anderen Seite hatte Fennen die Chance zur Entscheidung, aber Prusas konnte den Heber im Nachfassen herunterholen (84.). Ein Treffer lag in der Luft – die Frage war bloß auf welcher Seite er fallen sollte. Stefanie Mohr schoss aus 16 Metern über die Latte (85.).
Letztendlich blieb es Mannschaftsführerin Brückner vorbehalten den umjubelten Ausgleich zu erzielen. Franziska Liepack, aus der Abwehr nach vorne gerückt, eroberte vor dem Strafraum das Leder, steckte zu Brückner durch, die ins lange Eck traf. Kurz darauf pfiff Schiedsrichterin Sandy Kuchmann ab.
Aufgrund der besseren zweiten Hälfte hatten sich die Veilchen den Ausgleich verdient. Gersten war aber in der Anfangsphase ein starker Gegner und stellte die TeBe-Defensive vor einige Probleme. Beide Trainer waren deshalb am Ende mit dem Remis zufrieden:

Victoria-Trainerin Maria Reisinger: „Ich bin glücklich, das wir den Punkt gewonnen haben. Mit Berlin hatten wir heute eine starke Mannschaft zu Gast. Wir konnten sie zwar unter Druck setzen, aber müssen letztendlich mit dem Remis leben. In meiner Mannschaft steckt viel, das hat man heute auch in einigen Szenen gesehen. Die Mädels sind heiß – deshalb werden wir unsere Punkte noch holen.“

TeBe-Trainer Thomas Grunenberg: „In den ersten 20 Minuten war Gersten wesentlich aktiver. Wir hätte auch 0:3 hinten liegen können. Danach haben wir besser ins Spiel gefunden, aber Gersten war weiter gefährlich. Die 2. Halbzeit war aus unserer Sicht besser, aber immer noch schwächer als in den bisherigen Saisonspielen. Nach dem Spielverlauf der 2. Halbzeit war das 1:1 verdient. Bis auf Teodoridis und Prusas haben aber alle Akteurinnen unter Niveau gespielt.“

Gersten: Oude-Wesselink – Klumpe, Freckmann, B. Kappel, Boerger – Schneider, Veldsink, I. Kappel, Heitmann (67. Baumann) – Sieksmeyer, Fennen (88. Sriskandarajah)
TeBe: Prusas – Wilder, Holzhaus, Liepack, Stassen – Mohr, Özer, Brückner, Teodoridis – Fechner, Straka
Tore: 1:0 (6.) Schneider, 1:1 (89.) Brückner
Schiedsrichterin: Sandy Kuchmann (Hachelbich)
Gelbe Karten: Kappel – Holzhaus, Özer (alle F)
Zuschauer: 180

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