Sch(n)ee war's!

TeBe - 1. FC Wilmersdorf 3:2 (2:2)

„Es wird gespielt!“ hieß es an dieser Stelle nach der Freigabe des Mommsenstadions durch das Sportamt am Freitagmittag noch im Brustton vollster Überzeugung. Am frühen Abend kamen dann allerdings doch noch einmal Zweifel auf …

Freitagabend, Eichkamp: starker Schneeschauer. Die Frisur hält – aber was wird der Schiri dazu sagen? Als der Schneefall kurz vor sechs nachlässt, sind Rasen und Ränge mit einer gut und gerne fünf Zentimeter hohen weißen Schicht überzogen. Beide Mannschaften sind bereits vor Ort und möchten auch spielen. Die ersten frühen Gäste halten sich im Kasino warm. Kurze Zeit später ist auch Steffen Mehnert, der Unparteiische, dann endlich da und befindet nach kurzer Inaugenscheinnahme des Platzes: „Es gibt keinen Grund, das Spiel nicht anzupfeifen.“

Es kann also losgehen. Der fleißige Platzwart fährt das Flutlicht weiter hoch und beginnt sogleich, die Treppen und den Stehplatzbereich vor der Tribüne zu räumen und abzustreuen. Die Kassen werden geöffnet. Die Mannschaften beginnen mit ihrem Aufwärmprogramm. Die Strafräume werden durch Hütchen am Spielfeldrand markiert. Der Grill wird bestückt und der Glühwein warm gemacht.

So ist alles gerichtet, als sich um 19.30 Uhr rund 300 Fußballfans eingefunden haben, um das selten gewordene Schauspiel einer Fußballpartie auf schneebedecktem Rasen zu sehen. Wie nicht anders zu erwarten, bestimmen die Bodenverhältnisse das Spiel ganz wesentlich. Doch trotz des rutschigen Geläufs entwickelt sich ein ansehnliches Duell, in dem die Borussen sich spielerisch noch etwas stärker präsentieren und trotz der schwierigen Bedingungen den einen oder anderen gelungenen Spielzug zeigen.

Erfolg versprechen jedoch unter diesen Konditionen vor allem Standards, und so ist es auch eine Ecke, durch die die Lila-Weißen nach einer guten halben Stunde in Führung gehen: Rückkehrer Tom Kirstein lenkt den scharf knapp vor das Gästetor hereingezirkelten Ball per Kopf neben den langen Pfosten – 1:0 (32.). Doch nur drei Minuten später kann Wilmerdorf ausgleichen: Wiederum eine Eckball-Hereingabe wird per Kopf verlängert und kann vom am langen Eck lauernden Vrcic aus Nahdistanz verwandelt werden (35.). Nun hat die Partie richtig Fahrt aufgenommen: Ein genialer Diagonalpass aus dem Halbfeld in den Sechzehner wird von Diego Tolentino richtig antizipiert, erlaufen und volley verwandelt – Traumtor zur erneuten Veilchen-Führung (37.). Doch wie gewonnen, so zerronnen: Zwei Minuten später behindern sich Harun Koca und Torwart Younes Itri, der zweite Winterpausen-Wechsel in der Startelf, auf der Linie gegenseitig, sodass keiner der beiden den Schuss des Gästestürmers Gakpeto klären kann – 2:2 (39.), zugleich der Halbzeitstand.

Nach dem Seitenwechsel dauert es keine fünf Minuten, bis Tom Kirstein erneut seinen Ruf als torgefährlicher Außenverteidiger gerecht wird und TeBe wieder in Führung bringt. Beide Teams haben sich längst gut auf die Bedingungen eingestellt und bieten dem Publikum beste Unterhaltung, wenngleich weitere Tore ausbleiben. Kurz vor Schluss drängen die Gäste noch einmal mit Vehemenz auf den Ausgleich. TeBe-Trainer Markus Schatte nimmt nun Cenk Akgün, der als einzige echte Spitze mehr als 85 Minuten lang unermüdlich rackerte, vom Platz, stärkt dafür mit dem dritten der drei Rückkehrer der letzten Wechselperiode, Robert Scholl, die Defensive. In der Nachspielzeit taucht dann auch der Wilmersdorfer Keeper am TeBe-Strafraum auf, doch der Vorsprung hält.

Die Veilchen überholen den Bezirksnachbarn mit dem 3:2-Sieg wieder und schieben sich zumindest bis zum Sonntag auf den siebten Tabellenplatz vor.

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