Europäisches Amputierten-Fußball Junior Camp 2023 in Warschau

Mehr als 70 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus mehr als 10 Nationen und mindestens 30 Grad und Sonnenschein in Warschau – das waren die Grundzutaten für das Junior Camp der European Amputee Football Association (EAFF), das in diesem Jahr vom 17.-21. August auf dem Trainingsgelände des polnischen Rekordmeisters Legia Warschau in Polen stattfand. Bereits zum 6. Mal organisierte die EAFF – diesmal mit Unterstützung der UEFA Foundation for Children sowie der Legia Foundation – das europäische Amputiertenfußball-Juniorencamp, das neben vielen europäischen Teilnehmern auch noch eine Delegation aus Costa Rica umfasste. Eines war von Beginn an klar: So viele Nachwuchstalente im Amputiertenfußball hatte der EAFF noch nie zuvor versammeln können.

Das deutsche Team war mit vier Spielern und zwei Trainern vor Ort – alle aktiv in der Spielvereinigung Nord-Ost, die sich aus den Vereinen Hamburger SV, Tennis Borussia Berlin und Sportfreunde Braunschweig zusammensetzt. Über drei Tage hinweg wurden Trainingseinheiten organisiert, die die Spieler aufgeteilt in vier Gruppen absolvierten. Zwei deutsche Teilnehmer nahmen in der Gruppe der Torhüter teil: Lucio Adalbert und Hinrich Stender, beide 16 Jahre alt und Vertreter des HSV. Der ebenfalls 16-jährige Majed Sajid (HSV) sowie der 15-jährige Benito Salazar (TeBe) verstärkten die Gruppe der 13-16-jährigen Feldspieler. Friedrich-Wilhelm Stender (HSV) übernahm mit zwei anderen Trainern die Torhüter-Gruppe, während Kevin Henck (TeBe) ebenfalls in einem Dreier-Trainer-Team das Coaching der Feldspieler der mittleren Altersstufe übernahm.

Viele Mitspieler aus der eigenen Altersklasse, eine hervorragende Organisation, sehr gute Trainingsbedingungen – alle Amputiertenfußballer und -fußballerinnen genossen das Junior Camp. Doch insbesondere für die deutschen Teilnehmer waren die Trainingsbedingungen in Warschau einzigartig, denn in Deutschland gibt es bislang leider nur wenige Nachwuchsspieler und -spielerinnen im Amputiertenfußball. Das Junior Camp bot die Gelegenheit, sich mit vielen Gleichaltrigen auszutauschen, Spielsituationen in voller Mannschaftsstärke zu üben und sich selbst im internationalen Vergleich einzuschätzen – und das alles betreut von einem internationalen Trainerstab.

Die Torwart- und Feldspielertrainingseinheiten mit Beweglichkeits- und Passübungen sowie Trainingsspielen bestimmten das Junior Camp, das auch von zwei polnischen Fußballgrößen – dem ehemaligen Legia-Warschau-Torhüter Artur Boruc und der AC-Milan-Spielerin und Nationalspielerin Gosia Mesjasz – besucht wurde. Zur Freude aller Teilnehmenden gab es neben dem Training auch ein reichhaltiges Freizeitangebot – sowohl für die mitgereisten Eltern als auch für die Spieler und Spielerinnen, die noch ausreichend Zeit für ein Eis am Spielfeldrand, einen gemeinsamen Freibadbesuch sowie ein Public Viewing des Finals der Frauenfußball-WM oder eine Besichtigung der Warschauer Innenstadt hatten.

Zum Abschluss des Junior Camps hatte Gastgeber Legia Warschau noch eine große Überraschung parat: Alle Teilnehmenden durften nicht nur die Abschlussfeier des Junior Camps in einer Lounge des Fußballclubs mit großem Buffet erleben, sondern anschließend auch noch beim Spiel des Tabellenführers der polnischen Liga gegen Korona Kielce mitfiebern. Doch damit nicht genug: Vor Beginn des Spiels durften die jungen Amputiertenfußballer und -fußballerinnen vor vollen Rängen mit fast 30.000 Zuschauern auf das Spielfeld einlaufen, wurden vom Stadionsprecher vorgestellt und durften auf dem Rasen erleben, wie die Spieler einliefen und die Vereinshymne gespielt und von Tausenden mitgesungen wurde – ein unvergessliches Erlebnis.

Das Fazit ist ganz klar: Das Amputiertenfußball Junior Camp 2023 war ein voller Erfolg!  

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